| 
  • If you are citizen of an European Union member nation, you may not use this service unless you are at least 16 years old.

  • You already know Dokkio is an AI-powered assistant to organize & manage your digital files & messages. Very soon, Dokkio will support Outlook as well as One Drive. Check it out today!

View
 

Organisieren

Page history last edited by Plieninger, Juergen 4 years, 1 month ago

Konzept

 

Im herkömmlichen Verständnis wird “wissenschaftliches Arbeiten” verstanden als Quellenkunde, Recherchekenntnisse, Zitieren und Stil im Sinne von Layouten und Fußnoten setzen. In den letzten Jahren rückte dann das wissenschaftliche Schreiben in den Vordergrund. Bibliotheken haben daraus eine Dienstleistung gemacht, die oft kooperativ veranstaltet wird: "Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten".

Im erweiterten Verständnis sind es zusätzlich Zeitmanagement, Konzeption, Organisation der Zusammenarbeit, Recherche, Aufbereitung, Präsentation und Vermittlung der Ergebnisse. Und es geht auch um das Verständnis des wissenschaftlichen Arbeitens als einem ganzheitlichen Prozess mit verschiedenen Phasen. Verwandte Themen sind Projektmanagement und Forschungsprozess. Und oft wird dieser Prozess auch versucht, softwareseitig zu managen, beispielsweise wenn man von einem PLE (personal learning environment) oder Forschungsmanagement spricht. Wichtig aus der Sicht von Bibliotheken ist das Begreifen der verschiedenen Phasen, der in diesen Phasen verwendbaren Tools und der Möglichkeiten, dies einzeln, modular oder ganzheitlich in Dienstleistungen umzusetzen.

 

1. Organisieren

 

Ohne eine gute Organisation, sei es inhaltlich bezüglich Fragestellung und Rahmenbedingungen, sei es technisch hinsichtlich des Arbeitsablaufs, der Dokumentation und Kommunikation werden Sie bei den weiteren Bereichen Ihrer Arbeit notwendig suboptimale Ergebnisse erzielen. Die Organisation ist die Basis für alles andere, das darauf aufbaut!

 

1.1 inhaltliche Voraussetzungen

 

1.1.1 klare Fragestellung?

Eine fruchtbare Arbeit hängt von einer klaren Fragestellung ab, die dem Charakter/Umfang der Arbeit und dem vorhandenen Zeitrahmen entsprechen sollte. Das Thema sollte daher nicht zu allgemein, zu breit oder zu speziell sein. Es ist sinnvoll, beim Aushandeln des Themas mit dem Lehrenden / dem Verlag / dem Veranstalter kurz anzurecherchieren, um sich ein Bild zu machen, inwieweit Literatur vorhanden ist, ob zuwenig oder im Überfluss. Im ersten Fall sollte das Thema breiter gefasst, im zweiten eingegrenzt werden.

 

1.1.2 Zeitplanung

Veranstaltungs-/Abgabedatum sollte bekannt sein, legen Sie bis dahin einige Meilensteine fest, Zwischenziele, die dafür sorgen, dass Sie nicht zum Schluss kurz vor der Deadline alles schnell und unsauber erledigen! Wenn Sie ein Referat / eine Arbeit kooperativ erstellen, sollte dies noch sorgfältiger geplant werden.

 

1.1.3 Organisierung und ggf. Aufteilung der Zusammenarbeit in einer Arbeitsgruppe

Verabreden Sie vorab, ob Sie gemeinsam alles lesen und erstellen oder ob Sie arbeitsteilig vorgehen wollen. Klären Sie Arbeitsbereiche und Rollen vorab und überprüfen nach der Hälfte der Zeit, ob die Absprachen so stimmig sind. Klären Sie zwei Dinge:

  • die Kommunikationskanäle: Durch Internet und Web 2.0-Anwendungen ist die Gruppenkommunikation nicht mehr an Treffen und Telefon gebunden.
  • die gemeinsame Arbeitsplattform: Da E-Mail oft eine wenig transparente Kommunikation bedingt, ist es besser, mit einem Wiki oder mit Office 2.0 zu arbeiten und ggf. noch gemeinsame Link- und Neuigkeitensammlungen anzulegen.

Der Gewinn durch den Einsatz von Web 2.0-Tools besteht darin, dass man auch asynchron sehr gut zusammen arbeiten kann, aber auch nicht gezwungen ist, sich festzulegen: Die Programme erlauben sowohl synchrone als auch asynchrone Kollaboratoin 

 

1.2 technische Voraussetzungen

Zur Unterstützung des oben inhaltlich geschilderten Vorgehens gibt es eine ganze Reihe von Tools, die den Prozess wissenschaftlichen Arbeitens und wissenschaftlicher Kooperation unterstützen:

 

1.2.1 Kalender

Zur zeitlichen Planung und ihrer Dokumentation, zur gemeinsamen Verabredung von Terminen sind Kalender unabdingbar. Kalender sind in Office-Suiten zu finden (beispielsweise bei MS Outlook), aber auch im Netz servergestützt verfügbar. Letzteres hat den Vorteil, dass man von jedem Internetrechner auf seine Zeitplanung zugreifen kann. Und man kann mit Hilfe von Web 2.0-Kalendern auch gemeinsam in der Gruppe seine Termine verwalten. Beispiel: Google Kalender

Es gibt auch Tools, mit deren Hilfe man leicht Termine verabreden kann. Beispiel: Doodle, https://terminplaner.dfn.de/ DFN Terminplaner

 

1.2.2 To Do-Liste

To Do-Listen dienen dem Aufgaben- und Zeitmanagement, da sie Aufgaben dokumentieren, strukturieren, Orten und Terminen zuordnen. Oft ist auch ein Ranking möglich oder Zuordnung zu Kategorien. Die rigideste Methode zur Führung solcher Listen lautet "Getting Things Done" (GTD), wer sanfter mit sich umgeht, dem reichen vielleicht Tools, mit deren Hilfe man Aufgaben seinen Bedürfnissen anpassen kann. BeispielRemember the Milk http://www.rememberthemilk.com/

 

1.2.3 RSS-Feeds

"Really Simple Syndication" (RSS) ist eine Technik, mit deren Hilfe man Neuigkeiten von vielen Webseiten, Diensten, Datenbanken und Suchmaschinen abonnieren und strukturiert ablegen kann. Man kann sich eine Sammlung zusammenstellen, die nach den eigenen Bedürfnissen strukturiert ist und sich ständig von selbst aktualisiert. Man kann aber auch eine Sammlung gemeinsam anlegen, beispielsweise in einer Arbeitsgruppe.

Beispiel: InoReader http://www.inoreader.com (Import von OPML-Dateien über Zahnrad > Einstellungen > Import/Export), Feedly http://www.feedly.com/

Besonders gut anpassbar und besonders vielfältig sind so genannte Startseiten z.B.: netvibes http://netvibes.com (Beispiel: http://www.netvibes.com/jplie#BIB_Presseschau)

 

1.2.4 Linkverwaltung

Das Internet bietet relevante Suchdienste und Informationen, die man sich mit Hilfe von Bookmarks oder Favoriten "merkt". Diese sind jedoch an einen Browser und an einen PC gebunden, weswegen es sinnvoll ist, sich seine Linksammlung im Netz anzulegen. Soziale Bookmarksammlungen bieten die Möglichkeit, einzeln oder allein Links zu bestimmten Themen abzulegen und mit Hilfe von Schlagwörtern, so genannten Tags, zu erschließen und damit leicht wieder zu finden. Vertreter sind: BibSonomy http://www.bibsonomy.org und Diigo http://www.diigo.com/. Beispiel: https://www.diigo.com/user/jueplie. Delicious: http://www.delicious.com/.

 

Lektüre: Social Bookmarking in Recherchieren im Internet

http://www.recherchieren-im-internet.eu/index.php?id=18

 

1.2.5 Notizen ablegen

Gedanken notieren, Zitatstellen merken, Bild speichern - dieses und alles kann man gut mit Hilfe von virtuellen Notizbüchern erledigen, einer Ablage, die schnell geöffnet ist, die zu speichernden Informationen aufnimmt und mit einem Titel und ggf. Schlagwörtern versehen die Dinge ablegt - bis man sie wieder "hebt". Eine leistungsfähige Suche sollte auch dabei sein. Sinnvoll ist eine Anwendung, die orts- und plattformunabhängig funktioniert und ggf. auch mit dem Handy aufgerufen werden kann. Beispiele: Evernote

http://www.evernote.com/ , Zoho Notebook http://notebook.zoho.com/

 

Lektüre: http://www.recherchieren-im-internet.eu/weiterverarbeiten/webgestuetzte-ablage/suchresultate-festhalten-mit-evernote.html

 

1.26 Ablagebrett

Dateien ablegen und gemeinsam verwalten - wenn es nur Dateien sein sollen, dann reicht auch eine Dateiverwaltung "in the cloud". Hier gibt es unterschiedliche Dienste, zurzeit ist Dropbox (http://www.dropbox.com/) das Mittel der Wahl: Über den Browser erreichbar, aber auch - nach Installation eines kleinen Programmes - als Unterordnung in Ihrer Dateiverwaltung. Prekär: Server in den USA. Vergleichbar: GoogleDrive http://drive.google.com/.

Verschlüsselung möglich mit https://www.boxcryptor.com/en?lang=de. Dienste, die Verschlüsselung schon an Bord haben, sind Panbox http://www.sirrix.de/content/pages/Panbox.htm (Server in Deutschland), Foxdox https://foxdox.de/ oder SpiderOak https://spideroak.com/

 

1.27 Textverarbeitung

Texte erstellen, redigieren und weiter zu geben ist immer noch der Kern wissenschaftlichen Arbeitens. Hinzu sind freilich Methoden wie die Verarbeitung und Visualisierung statistischer Zahlen mit Hilfe von Tabellenkalkulation und von Visualisierungen mit Hilfe einer Präsentationssoftware gekommen.

 

lokale Office-Suite

Meist wird dabei eine lokale Office-Suite eingesetzt, meist jene von Microsoft, aber immer öfter auch die kostenlose von Open Office. Der Nachteil davon ist, dass die Übermittlung oft per E-Mal-Anhang passiert, worunter die Transparenz des Stands der Arbeit leidet, Kompatibilitäts- und in der Folge auch Layout-Probleme entstehen.

Die Alternative dazu ist Office 2.0:

 

Office 2.0

Hier ist die Software auf einem Server im Netz, kann kostenlos von jedem Internet-PC aus benutzt werden und erlaubt kollaborative Erstellung und Verarbeitung von Texten. Dies kann sowohl asynchron als auch synchron

BeispieleGoogleDocs http://drive.google.com/, https://docs.google.com/document/d/1oxJlcbjFJONfVOdBvORgExYlu3XV8CUilLBZmM5FRrI/edit?usp=sharing und  Zoho Writer http://writer.zoho.com/. Microsoft mittlerweile MS Sky Drive.

 

Einfachstvariante, sehr gut für Arbeitsgruppen zum Ad hoc-Einsatz: Etherpad http://etherpad.com/ zum Herunterladen (= Administration in eigener Hand). Anlegen eines Pads ist im Netz beispielsweise unter https://etherpad.wikimedia.org/ oder bei Zumpad https://zumpad.zum.de. Die EU bietet eines an (https://yourpart.eu/), bei dem man einstellen kann, dass es sich nach 30 Tagen vom Server löscht. Gleiches gibt es für die Tabellenkalkulation unter https://ethercalc.org/. Man sucht sich hier entweder einen Provider oder nimmt sich die Open Source-Software und installiert sie auf dem eigenen Server.

 

1.2.8 Projektdokumentation und -kommunikation

Insbesondere wenn man zu mehrt an einem Projekt arbeitet, ist es notwendig, dass jede/r die Möglichkeit hat, sich über den Stand der Dinge zu informieren und selbst dokumentieren zu können, was erledigt wurde.

 

Weblog

Ein Weblog eignet sich zur Dokumentation, wenn die Chronologie eine starke Rolle spielt und wenn kommentiert werden soll. Strukturiert wird mit Hilfe von Kategorien, Schlagwörtern und einer exzellenten Suchmöglichkeit. BeispielWordpress http://de.wordpress.com/

 

Wiki

In einem Wiki kann man Texte, Links, Bilder und Dateien strukturiert und kommentiert ablegen. Beispiele: PBWorks http://pbworks.com/ und GoogleSites http://sites.google.com/

 

Office 2.0

Eignet sich ebenfalls zur Dokumentation: Google Drive oder Zoho Writer.

 

Projektmanagement

Integrierte Umgebung, vergleichbar einem Lernmanagementsystem (LMS). Kostenloses Beispiele: http://projects.zoho.com/http://wiggio.com/http://smallcommunities.mixxt.org/. Auf dem Server: Redmine http://www.redmine.org/ .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Comments (0)

You don't have permission to comment on this page.